Freitag, 29. Oktober 2010

in der ukraine darf ich mir nicht zuviel vornehmen für einen tag..

wenn geplant ist:

ca. 300 km zu fahren,

einen ganz bestimmten ort zu erreichen,

lebensmittel für die nächsten 3 tage einzukaufen,

meine telefonkarte aufzuladen,

160 liter frischwasser für meinen tank zu bekommen,

eine neue internetkarte zu erwerben,

den gastank zu füllen,

einen blumenstrauss zu kaufen,

scheitere ich.

das liegt nicht an der ukraine (aber ein bisschen an den strassen), sondern daran, das ich die schrift nicht lesen kann und die sprache nicht spreche.

3 von den oben genannten 8 dingen sind schon toll (vor allem die ersten 3, smile)

wenn noch 2 dazu kommen, bin ich ein glückspilz!

DER war ich heute: am asowschen meer angekommen gibt es jetzt 3 tage nur: urlaub mit (fastnix) tun..,

ausser einem strandspaziergang

einmal baden und etwas umgebung schauen


Askania Nova 28.10.


eigentlich wollte ich hier erst in 10 tagen hin,

bin aber wohl mal wieder vom „rechten weg“abgekommen und so lag es plötzlich nahe..

ein bioshärenreservat.

es sieht landschaftlich so ähnlich aus, wie die lewitz in meckpomm (nur 10x grösser und ohne fischteiche halt).


am ort askania nova gibt es einen wunderschönen, riesigen und gepflegten park mit diversen skulpturen, in dem ich heute früh 1 stunde per fahrrad wohl grad mal die hälfte gesehen habe..

weiterhin einen tierpark (war zu)

ein riesiges klassizistisches (?) gebäude, dessen nutzung mir verschlossen blieb,

eine sammlung von alten, unbewohnten häuschen daneben,

ein hotel, einen wochenmarkt, viele hackenbeissende kleine hunde, einen laden und einen riesigen parkplatz (imsommeristhierwohlderbärlos)

...und extra für matze (mein ukrainischer rescue-service) gips ganz viele touri- bilder dazu hier.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Im GRENZLAND nun..

..denn das bedeutet das wort ukraine auf deutsch.(dachte immer, das wäre auch ein wohnmobil..)

die beschreibung des grenzübertritts lege ich später als pdf im ordner 2010 ukraine infos für wohnmobile ab.

wer will denn das alles hier lesen..??


L'viv / Lemberg 22.-24.10.

ist die erste stadt nach der grenze.

ich habe den bus dort am stadtrand auf einem bewachtem parkplatz abgestellt und einen halben tag lang die unmittelbare umgebung zu fuß erkundet.. real existierender sozialismus pur vom baulichen her. der neubrandenburger datzeberg ist ein witz dagegen.

Den 2. tag war ich zu fuß in der innenstadt, (die war seehr weit wech :( )und erinnert ein bisschen an krakow... die märkte sind allerdings größer, ich habe einen gefunden, der flohmarkt, wochenmarkt und türkischen basar vereint, sehr sehenswert: krakauer markt. Ziel meines stadtbesuchs war aber der erwerb einer internet- und einer telefonkarte, sowie ein friseurbesuch..

ersteres war erfolgreich, letzteres: naja, egal, hier kennt mich ja keiner...die sprach“barriere“ ist so schwierig wie erwartet, englisch kann man fast überall knicken und ich werde meine bisherigen 3 worte ukrainisch dringend aufstocken müssen, um hier spaß zu haben..

fahrtstrecke war ab l'viv die M 12, eine autobahn (?)

die strassen verhältnisse hier sind... abwechslungsreich.. anders kann frau es kaum nenen.

Von 2 fahrspuren hört eine plötzlich auf, manchmal liegt auch nur ein betonblock im weg, kilometerweise ist der asphalt topp, dann wieder eine schlaglochpiste.. meine erste „freie“ übernachtung war in zovolich hinter ternopil. Das war gut zu finden, denn die kyrillischen wegweiser sind lateinisch untertitelt, was für eine erleichterung, dachte ich..hochmut kommt aber vor dem fall, das lehrte mich der nächste tag.

Fröhlich weiter auf der M 12 richtung Uman und dann richtung Krim war der plan.. irgendwo ging mir die M 12 jedoch verloren, in meiner orientierungsmischung: adac karte und navi mit carte blanche.

plötzlich fand ich mich in einer gigantischen, welligen und leeren ebene wieder, muß wohl die kornkammer der ukraine sein.

ein sehr fruchtbarer landstrich, mit viel wasser mittendrin.wunderschön.

Leider kannte ihn mein navi nicht, und zeigte mir irgendwann nirvana.

Naegal, der weg ist das ziel, dachte ich, war ja auch erst grad mal ein uhr. Anhalten, essen, willie über die felder toben lassen, weiter nach grob südost.

Tja äh, aus schotterpisten wurden feldwege und auch die strommasten hörten auf: das ist immer das zeichen für: nu kommt NIX mehr.

zeitweilig fuhr ich durch einen bach..sagte das navi.dann kam doch noch ein dorf und dahinter: nix. Nur eine fahrspur über ein feld, und das is eben nichmal feld“weg“, sah recht nass und nach „festfahren“ aus.. (nee, ich kenne meine schwächen)..

also zurück ins dorf, einen mann gefragt..(najafragenkannichsjanichtnennen)die karte gezeigt..WO sind wir hier? Hat er nicht gefunden, holte dann tochter, oma, frau dazu..nix. Frau wollte grad das restdorf zur hilfe holen, da die erleuchtung: ja genau! DAS nasse feld dort 5 km weiter führt zur nächsten strasse...

prima, hatte ich mir fast schon gedacht..mittlerweile war es fünf uhr..willie guckte auch schon ganz nervös..aber keine sorge, selbst wenn festgefahren gibt es ja noch futter und wasser für uns beide und allerorten TRAKTORen auf den feldern, die uns am nächsten morgen wieder rausziehen können.. hoffte ich.

Und schlagartig wurde mir bewusst, warum ich überhaupt in die ukraine fahren wollte:letztes jahr im herbst habe ich 2 bücher gelesen:

die kurze geschichte eines traktors auf ukrainisch, von M.Lewycka

und alles ist erleuchtet, von J.Foer

DAS war der grund! der / das „grenzland“ kam erst hinterher..und..

nö, wir haben uns nicht festgefahren.. auch der sprit war nich alle (aber fast), wir haben die M12 wiedergefunden, da wars aber schon dunkel.. in der ukraine soll man nicht im dunkeln fahren.. man sieht die schlaglöcher zu spät! Ich hab keins verpasst..und mich dann nochmal verfahren und an einer autobahn tankstelle nächtigen müssen.

ja. so sollte „reisen“ sein. Alles andere is laaangweilig, smile.

Przemysl 22.10.

dieses un-aus-sprechliche wort habe ich vor jahrzehnten in einem beklemmenden buch von heinrich böll gelesen.. (der zug war pünktlich?)..und dann im guten alten diercke weltatlas nachgeschlagen..

boah, dachte ich damals.. wat is dat weit weg..aber das ist es gar nicht :)

1400 km bin ich ab berlin hierher gefahren und das noch nicht mal auf direktem weg.

Przemysl ist die letzte stadt in polen vor dem grenzübergang in die ukraine. Ich hatte versucht, südlicher einen grenzübergang zu benutzen, aber das klappte nicht.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

5 Tage reichen nicht.. Krakow 14.10.- 18.10.


einen tag allein braucht man schon für den marktplatz (Rynek) in der altstadt..
zum fassaden-, leute-, kutschen-, kneipen-gucken..


den 2. um die altstadt zu erwandern..

den 3. und 4. für das ehemalige jüdische viertel Kasmiercz, mit hunderten von kneipen, läden, büdchen und marktständen.

den 5. für den Tyniec, ein wunderschöner park etwas ausserhalb..

und dann war man noch nicht shoppen,
war in keinem museum, keiner kirche, und im wichtigsten auch nicht :
dem Wawel (eine art burg, das grab der polnischen könige.)


dort war ich also nicht! ...
wegen willie, hunde sind auch da verboten, obwohl es eigentlich nur ein großer hügel ist..


aber einen steinwurf davon entfernt habe ich 2 nächte geparkt, neben einem sportplatz. zusammen mit einem englischen ehepaar, unterwegs im vw bus.

die sind auch unterwegs in die ukraine.
schön, das auch andere menschen bekloppte ideen haben!
der arme mann musste hunde-sitten, während die frauen zu einem klezmer-abend in die kneipe gingen..

die nächsten 2 nächte habe ich dann mit etwas ängstlichem besuch aus deutschland auf einem 24 std. bewachten parkplatz genächtigt, dem Fort Kleparz, tatsächlich ein altes fort, heute mit einem großen wein-shop ;) und einem musiklub.
schöner stellplatz, nur 500m bis in die altstadt, aber teuer...dafür brauchte ich dann eben auch nicht meine gesamte technik-ausrüstung im rucksack mit mir rumtragen, wie sonst.

nach 4 tagen wird mir sowieso jede stadt zuviel, egal wie schön sie ist..
bilder aus Krakow

also ab in die karpaten!

da „berge“ ja nicht so meins sind, nehme ich gern die kleinen..

die beskiden oder auch waldkarpaten an der ukrainischen grenze.. sind nur 1000 m hoch und bis dahin mussste ich auch nicht..

wunderschön einsam nach dem ganzen stadtleben und im herbst natürlich besonders schön! in den dörfern gibt es im prinzip nur 2 arten von häusern: rechteckig aus holz, wenn einstöckig, würfelförmig aus stein, wenn zweistöckig.. bilder kommen noch.

auf dem hinweg haben wir in Sanok auf einem Kaufland-Parkplatz übernachtet, wie peinlich..allerdings direkt am fluss mit wunderschönem blick.

Sanok hat ein museum mit völlig abgefahrenen surrealistischen bildern, allemal gut für den ersten regentag.

nun bin ich auf dem weg in die ukraine, letzte station heute ist bei Solina, an einem stausee.

vom stellplatz aus kann man auf einem schönen höhenweg um den see herumwandern.muss man aber nich.. wer keine wanderschuhe hat, gibt nach 200m höhenunterschied auf 500m wanderweg eben auf!

so wie ich.

bilder der letzten tage

Dienstag, 19. Oktober 2010

Zum Essen, Trinken, Einkaufen und der Sprache..

mit letzterem mal angefangen: leider beschränkt sich mein sprachschatz auf „guten tag“, „bitte“ und „danke“ in polnisch und natürlich auf mein lieblingswort aus alten zeiten „uwaga“
dies ist kommunikativ nicht so ausreichend, in der kürze der zeit aber kaum zu ändern.
auch in krakau z.b. sprechen nicht alle polen unter 30 englisch, in den dörfern eh niemand und nach deutsch möchte ich nie fragen..
manches schriftliche erschliesst sich durch den endbuchstaben: dachy, laptopy, reklamy.
sprachlich bleibt vieles hand und fuß mässig

und schon die aufgabe eines päckchens in der post wird zum abenteuer.. das gefällt mir.

das essen gefällt mir auch! alles mit namen „peleminie“ hab ich durch! aus kühltheke, -truhe, oder frisch vom markt. mit jeder denkbaren füllung, kalt oder warm..herzhaft oder süsss.. immer lecker..aber denn immer im auto selbst gekocht.

ESSEN GEHEN geht hier eben nicht, hunde sind in restaurants verboten (und nicht nur da :( ), also bin ich bisher nur bei „magda“ in Nysa zu einem borrtsch-eintopf mal eingekehrt.

TRINKEN ist auch lustig, das vitamin alluhol gibt es nur in speziellen geschäften (die haben aber in den städten 24 std. geöffnet, also noch besser als berliner „spätis“ ;) ) oder in supermärkten an extra getränkekassen. erinnert ein bisschen an schweden und russland.. bild siehe oben.

EINKAUFEN könnte frau hier in jeder kette, die es auch in deutschland gibt, sei es bau-,super- oder drogeriemarkt.. aber ich fahr ja nicht weg, um dann einen zott -youghurt wie zu hause einzukaufen, oder?

also frequentiere ich ausschließlich den maikäferladen oder den LUX shop, auch wenn der nicht so aussieht, hat er immer frischen fisch, erstaunlich..

jedesmal kaufe ich dann auch ein lebensmittel, dessen inhalt sich aus der verpackung erahnen, aber nicht ablesen lässt..

bisher hatte ich: ein gläschen (sahauswiemarmelade) war aber meerettich mit zitronengeschmack,

ein glas (sahauswieletscho)war aber eine art gulasch mit graupen, lecker

eine frosttüte (sahauswiesüssehefeklösse) waren aber kartoffelklöße mit einer hackfleischfüllung, seehr lecker.

naja, ich betrachte dies als eine art übung zur zeit. denn jetzt kann ich ja noch die schrift auf den lebensmittelpackungen lesen, wenn ich sie auch nicht immer versteh.

in der ukraine wird dat anders.. da kann ich denn auch nix mehr lesen.. an meiner windschutzscheibe klebt seit heut ein zettel mit den kyrillischen buchstaben für „diesel“ und „lpg“

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Oswiecim 08.-14.10.2010


der deutsche name für diesen ort ist auschwitz. in 2009 haben ca. 1,3 millionen menschen diesen ort besucht.von diesen besuchern waren (quelle wiki)u.a.:

553.000 polen

75.200 engländer

63.900 italiener

62.400 israelis

57.900 deutsche. dazu keinen weiteren kommentar.

(und ich weiss genau, wer hier beim lesen wieder die augen verdreht.. ;) )


Oswiecim ist halt einfach eine stadt.

Unter www.cdim.pl findet man die stelle, an der ich geparkt habe.

zwei abende lang hatte ich dort das vergnügen, mit einer pfadfindertruppe (wusste gar nich, das es sowas noch gibt.. reisen bildet eben..) am lagerfeuer zu sitzen.

von dort kommt man per fahrrad längs der flusses Sola in die innenstadt.

Bilder von Oswiecim

ein paar Polen-Klischees hier bedienen?

nö, wohl eher nicht..

ca. 900 km bin ich seit cottbus nun mäandrierend auf landstraßen ohne navi gen südosten gefahren..

  • Straßen – Klischeevorstellung?

die landstraßen sind supergut ausgebaut!(könnte sich meckpomm 2 scheiben von abschneiden)

vorgeschriebene geschwindigkeit hier ist 90 km/h, schneller fahr ich eh kaum..in den ortschaften oft 40 km/h, da halt ich mich auch dran, denn jede hat einen eigenen starenkasten.... und einen kleinen kastenartigen beton-konsum....und einen blumenstand..

vermisst habe ich anfangs diese 50 cm tiefergelegten bahnschienen, die die straße kreuzen..auch die gibt es kaum noch. (hab bisher nur 3 erwischt.. immer 10sek zu spät halt..;( )

aber die hier gibt es noch:

gefahren wird mit taglicht und ohne wird frau freundlicherweise gleich vom gegenverkehr dran erinnert! ans ausmachen leider nicht und das ist nach 3 tagen standzeit dann schon dumm...

REISEFÜRER LÜGEN.. in meinem stand: über zebrastreifen immer rüberbrettern!! (es sei denn, jemand steht schon drauf..) das hab ich mit begeisterung gemacht!!! bis ich das 1.mal zu fuß vor einem stand und alle anhielten, schäm

  • schöne Polinnen und freundliche Männer?

die frauen sind wirklich alle sehr hübsch und vor allem sehr geschmackvoll gekleidet..

rosa jogginghosen und unsägliche lila haarsträhnen gips aber auch!die in meinem alter sind alle ein bisschen rundlicher, smile(das wäre ich wohl auch, bei dem lecker essen hier! ich arbeite dran..)

die männer sind sehr höflich. find ich gut!und sehr hilfsbereit. (brauchichehernich)

hier mal eine karte vom bisherigen weg

die einzige durchfahrene stadt bisher war liegnica, das war globalisierung total:

mediamarkt, aldi, netto, lidl, kaufland..

die fahrt durchs ehemalige schlesien war am schönsten, 3 tage war ich an einem stausee in der nähe von nysa (neisse), das war so traumhaft auch vom warmen wetter her, das ich das fotografieren glatt vergessen habe..polen ist wirklich ein paradies zum freistehen mit dem bus. UND..JA! Wandern ist auch ohne wanderschuhe möglich.. ;)

eine art kulturschock war dann die weiterfahrt durch den raum kattowice: 100 km zusammenhängendes gewerbegebiet..

was mir sonst noch so aufgefallen ist:bilder von schildern


Donnerstag, 7. Oktober 2010

bin wie immer ein bisschen spät dran..


so ca. 4 wochen halt.....aber verwunderlich wäre es nur, wenn es anders wäre..(nichwahrpeti?)

im 2. anlauf bin ich von hh über berlin nach cottbus und dort dann wieder über diese unspektakuläre grenze nach polen.

da dies ja ein reiseblog sein soll, zeigt dieser beitrag das 1. stellplatzbild in polen.

(jagut, ich bin ein sonnenuntergangs-junkie)

(die bilder von görlitz und dem riesengebirge (1. anlauf) sind leider dem trojanerbesuch meines netbooks zum opfer gefallen)

ab lübbenau bis heute (nähe krakow) bin ich ausschließlich landstrasse gefahren.

und das lohnt sich wirklich. Der spreewald hätte eigentlich noch ein paar mehr tage verdient, liegt aber wirklich kurz hinter berlin und steht nun auf dem programm herbst 2011.

in BURG wollte ich brigitte reimann besuchen. War aber nix zu finden.Statt dessen gips dort ein ddr museum!

eine große halle, in der alles rumsteht, was mal zu lande und zu wasser dort unterwegs war!!! (mein alter skoda 100 und die mz ts stehen da auch, smile)

ein highlight war der freundliche eintrittskartenverkäufer dort! Der sagte zu mir:

für die DAMEN haben wir eine extra halle! ….

mit haushaltsgegenständen..

najuti, da war ich denn auch genau NICH.

Cottbus war.. naja.. hübsch.. aber nach görlitz... mussichdanichwiederhin.

Dort gips einen offiziellen stellplatz, der war nichsomeins..

stattdessen war ich mal schauen, was die stromkonzerne so mit ihren einnahmen machen.. sie renaturieren! Tagebaugebiete!

Den cottbuser see wird es erst ab 2030 geben.. läster.. aber ein schöner plan.

Zur zeit trifft frau dort am stellplatz in der dämmerung wildschweine (mein hund is ein schisser..) und tagsüber millionen von schmetterlingen..